Interview mit Prof. Dr. Martin Maslaton über Probleme mit der Lieferbarkeit geplanter Anlagen bei der Projektrealisierung
« NewsübersichtHerr Prof. Dr. Maslaton, Ihre Kanzlei unterstützt jedes Jahr zahlreiche Mandanten im Zusammenhang mit Genehmigungsprozessen von Windprojekten. Hat die Problematik der mangelnden Lieferbarkeit von Anlagen bei Abschluss des Verfahrens in den letzten Jahren zugenommen?
Prof. Dr. Maslaton: Definitiv ja und zwar nicht nur zugenommen, sondern krisenartig, ja fast panisch, da durch die Ausschreibung kaum Zeit zur Nachbesserung besteht. Hinzu kommt, dass Fragen einer Insolvenzverschleppung auf einmal auftauchen. In unserem Unternehmen haben wir deshalb diesem Zusammenhang besonders Rechnung zu tragen.
Können Sie uns kurz die häufigsten Gründe nennen, aus denen Hersteller von Windkraftanlagen Projektentwicklern die gewünschten Anlagen nicht liefern können?
Prof. Dr. Maslaton: Eine sehr komplexe Frage: Können und wollen muss man unterscheiden.
Der erste Fall resultiert zumeist aus Zulieferproblemen. Wie in anderen Branchen der Schwermaschinenindustrie auch, wird hier nicht auf Vorrat produziert; ein objektiver Weiterentwicklungszwang kommt hinzu.
Die zweite Gruppe an Gründen erkennt man an den Verträgen selbst: Sie sind in einer Art und Weise komplex, um nicht zu sagen „überbläht“, dass individuelle Anpassungen nicht gewollt sind.
Geben Sie uns eine erste Idee: Was können Projektentwickler tun, um die Problematik der Nicht-Lieferbarkeit von Windkraftanlagen nach der Genehmigung von Windprojekten zu vermeiden?
Prof. Dr. Maslaton: Früh mit den Herstellern/Lieferanten sprechen, denn das Problem als solches ist nicht unbekannt. Insbesondere in der Luftfahrtindustrie, die wir als Berater und ich selbst als Pilot gut kenne, sind solche Zusammenhänge bekannt und werden in Verträgen hinreichend berücksichtigt.
Danke für das Gespräch.